Erdgas - Schlüsselfaktor Russland

Bis zum Jahr 2030 wird ein Rückgang der Gasförderung innerhalb der EU um zwei Drittel erwartet. Auch ein leichter Anstieg der Importe aus Norwegen wird nicht verhindern können, dass ein schnell zunehmender Anteil des benötigten Erdgases nach Europa importiert werden muss. Für die europäische Gasversorgung wird daher Russland künftig eine Schlüsselposition einnehmen. Experten erwarten allerdings, dass die Exporte von Russland nicht mehr gesteigert werden können. Die russischen Erdgasreserven sind zwar sehr groß, jedoch zeigen einige große Gasfelder einen wesentlich schnelleren Förderrückgang, als er mit der Feldgröße kompatibel wäre. Es liegt die Vermutung nahe, dass die Reserven deutlich überschätzt werden. Ein großer Teil der verbleibenden Gasreserven liegt in Feldern, die ihr Fördermaximum bereits überschritten haben. Ein weiterer Anteil liegt in kleinen Gasfeldern abseits der Transportinfrastruktur. Diese Felder werden sicher nicht erschlossen, um die Gasförderrate zu erhöhen, sondern allenfalls zu einem späteren Zeitpunkt, um den dann einsetzenden Förderrückgang bei deutlich höheren Erdgaspreisen abzumildern. Die verbleibenden noch nicht erschlossenen großen Gasfelder liegen alle weiter östlich oder nördlich. Dort sind die Umweltbedingungen schwieriger, die Transportwege in Richtung Europa länger und die sommerliche Arbeitsphase wesentlich kürzer als in südlicheren Regionen. Dies führt notwendigerweise zu langen Erschließungszeiten und hohen Kosten. Zu den bestehenden Exportleitungen nach Europa sind weitere Projekte geplant bzw. in Bau (Yamal Pipeline, Nord Stream, Nabucco, South Stream). Diese Projekte werden die Importkapazität nach Europa nur unzureichend erhöhen.
Vermutlich werden sie alternativ zu bestehenden Leitungsverbindungen Erdgas unter Umgehung von Polen und der Ukraine nach Europa befördern. Es ist wahrscheinlich, dass potenzielle Lieferstaaten wie Turkmenistan oder der Iran das Erdgas lieber höchstbietend nach Asien verkaufen werden. Zudem sind die Transportwege nach China wesentlich kürzer als nach Europa.

 

 

 

 

 

 

 

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