Pioniere der Tiroler Biomasseheizwerke und Abwärmepionier geehrt

Im Zuge des Festaktes "25 Jahre Biomasseheizwerke in Tirol" am 07.12.2017 im Landhaus in Innsbruck hob LHSt. Josef Geisler den Stellenwert erneuerbarer Energieträger hervor: „Biomasse ist gemeinsam mit der Solar- und Umweltwärme sowie der Wasserkraft der Schlüssel zur Energieunabhängigkeit Tirols und das Rückgrat der regionalen Wärmeerzeugung. Gleichzeitig schaffen und sichern wir Arbeitsplätze und Wertschöpfung im ländlichen Raum."

Das erste Biomasseheizwerk in Tirol ging am 30. November 1992 in Terfens in Betrieb. Mittlerweile decken ca. 65 größere und mittlere Heizwerke sowie die vielen kleinen Holzheizungsanlagen in Summe ca. 17 Prozent des Tiroler Gesamtenergiebedarfs.

Den Verantwortlichen im Tiroler Heizwerkverband war es ein großes Anliegen die Pioniere zu ehren:

Mann der ersten Stunde und Betreiber der Anlage in Terfens ist Obmann Hubert Angerer, das Projekt in Terfens gilt als "Eisbrecher" der Technologie in Tirol.

Mit dem zweiten Projekt in St. Jakob i. D. wurde tirolweit erstmals die Kesselleistung von 1.000 kW überschritten. Mittlerweile werden in St. Jakob ca. 115 Kunden versorgt die in Summe ca. 2.200 t Kohlendioxid pro Jahr einsparen. Maßgeblich verantwortlich für die Realisierung und Betreuung war Robert Ladstätter von der Lichtgenossenschaft St. Jakob.

Mit DI Andreas Blassnig wurde ein zweiter Biomassepionier aus Osttirol ausgezeichnet. Sein Startprojekt war 1996 die Anlage der LLA in Lienz. Insgesamt realisierte Blassnig mit der Regionalenergie Osttirol über 20 Anlagen.

Biomassepionier im Oberland ist die Fernwärme Stams GmbH, ein Kooperationsprojekt zwischen dem Stift Stams und der Gemeinde Stams. Mittlerweile werden ca. 80 Kunden mit erneuerbarer Energie aus dem Wald versorgt, die gemeinsam ca. 2.500 t/Jahr an Kohlendioxid einsparen.

Für die Fernwärme Stams GmbH nahmen Abt Germann Erd, Bürgermeister Franz Gallop und Dr. Mario Ortner die Ehrung entgegen.

Im Bezirk Kufstein wurde das erste Biomasseheizwerk durch Josef Ampferer realisiert. Mit dieser Anlage werden jährlich ca. 1.375 Tonnen Kohlendioxid eingespart.

Eine weitere Ehrung im Bereich Beratung ging an den Fügenberger Ing. Klaus Flörl, der in den verschiedenen Stationen seines beruflichen Wirkens bei der Landwirtschaftskammer, der Energie Tirol, der TIWAG und jetzt als Geschäftsführer der Bioenergie Tirol Nahwärme Gmbh zahlreiche Projekte in Tirol betreute.

Auf politischer Ebene setzte sich der ehemalige Landtagsabgeordnete Josef Hechenbichler besonders für die energetische Biomassenutzung ein.

Ein weiterer wichtiger Bereich zur Erreichung der 2050 Ziele des Landes Tirol ist die Nutzung der Abwärmepotentiale. In diesem Bereich gelten die Betreiber der Anlage in Kundl als Pioniere. Mittlerweile werden ca. 630 Objekte aus der Abwärme der Sandoz beheizt. Für die KUNDLER GEMEINDEIMMOBILIEN und WÄRMEVERSORGUNG GmbH nahm Betriebsleiter Ing. Hannes Krapf die Ehrung entgegen.